Autor: Andrè Eichelbaum
Stiftungen haben neben staatlichen Förderungen und Spendenprojekten in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und sind heute ein wertvoller Baustein, um Projekte im Bildungsbereich zu verwirklichen. Sie eröffnen viele Chancen, die eigene Idee mit passender finanzieller Unterstützung auf den Weg zu bringen. Dafür braucht es jedoch eine gute Vorbereitung und ein fundiertes Verständnis des Stiftungswesens, um für den jeweiligen Finanzierungsantrag die größtmöglichen Erfolgschancen zu sichern.
Wer bereit ist, Zeit in die Recherche zu investieren, legt das Fundament für eine nachhaltige Förderung. Damit euch der Einstieg leichter fällt, haben wir an dieser Stelle einmal zentrale Informationen und Tipps rund um das Thema „Stiftungen“ zusammengestellt.
Was ist eine Stiftung?
Gehen wir also zunächst dem Phänomen „Stiftung“ einmal genauer auf den Grund. Es handelt sich um eine rechtliche Institution, die das Vermögen einer Stifterin oder eines Stifters verwaltet und einen bestimmten, festgelegten Zweck verfolgt. Dieser Zweck kann gemeinnützig, wissenschaftlich, kulturell oder privat sein. Das Stiftungsvermögen wird dauerhaft angelegt und die Erträge daraus werden verwendet, um den Stiftungszweck zu erfüllen. Stiftungen werden durch das Stiftungsgeschäft und die Satzung gegründet und unterliegen einer staatlichen Aufsicht. Sie werden als eigenständige juristische Person anerkannt und agieren unabhängig, auch über den Tod der Stifter*innen hinaus. Zusammenfassend heißt das für euch, dass Gelder von Stiftungen nicht so flexibel fließen, wie zum Beispiel von einem Sponsor aus der Wirtschaft, denn die Erfüllung des Stiftungszwecks hat stets oberste Priorität.
Gehen wir also zunächst dem Phänomen „Stiftung“ einmal genauer auf den Grund. Es handelt sich um eine rechtliche Institution, die das Vermögen einer Stifterin oder eines Stifters verwaltet und einen bestimmten, festgelegten Zweck verfolgt. Dieser Zweck kann gemeinnützig, wissenschaftlich, kulturell oder privat sein. Das Stiftungsvermögen wird dauerhaft angelegt und die Erträge daraus werden verwendet, um den Stiftungszweck zu erfüllen. Stiftungen werden durch das Stiftungsgeschäft und die Satzung gegründet und unterliegen einer staatlichen Aufsicht. Sie werden als eigenständige juristische Person anerkannt und agieren unabhängig, auch über den Tod der Stifter*innen hinaus. Zusammenfassend heißt das für euch, dass Gelder von Stiftungen nicht so flexibel fließen, wie zum Beispiel von einem Sponsor aus der Wirtschaft, denn die Erfüllung des Stiftungszwecks hat stets oberste Priorität.
Was für ein Potential!
Und doch lohnt es sich, in diesem Sektor aktiv zu werden, wenn ihr nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten sucht, denn es gibt insgesamt beinahe 26.000 Stiftungen, wovon sich zirka 7.500 für Bildungsprojekte einsetzen. Interessant ist, dass 60 Prozent der heute bestehenden Stiftungen erst nach dem Jahr 2000 gegründet wurden – allein 2023 waren es 637 neue Institutionen. Die Bedeutung der Stiftungslandschaft hat demnach in den letzten Jahren deutlich zugenommen. 90 Prozent der Stiftungen sind anerkannt gemeinnützig. Die fünf größten von ihnen, die auf dem Bildungssektor agieren, haben in den letzten Jahren mehr als 300 Millionen Euro investiert.
Der Weg an das große Geld
Die Förderziele der einzelnen Stiftungen sind in vielen Fällen sehr engmaschig formuliert. Meist werden nur einzelne Projekte finanziell unterstützt und eine strukturelle Förderung von Institutionen ausgeschlossen. Stiftungen, die Bildungsprojekte unterstützen, haben überwiegend das Ziel, Bildungsungerechtigkeit zu bekämpfen, Nachhaltigkeit zu fördern oder neue Bildungsansätze zu fördern. Ihr müsst also schon sehr genau hinschauen, wie euer Förderwunsch in das Konzept der Geldgeber passt, um eure Energie nicht für einen aussichtslosen Antrag zu verpulvern. Deshalb möchten wir euch hier ein paar nützliche Tipps für euren Weg durch den Stiftungsdschungel mitgeben:
Was soll eigentlich gefördert werden?
Zunächst einmal ist klar, dass es sich um eine Förderung im Sektor „Bildung“ handelt, was die infrage kommenden Stiftungen schon einmal einschränkt.
Welche Zielgruppe betrifft das Projekt? Grundschule, Förderschule, generell benachteiligte Schüler*innen…
Was soll das Projekt bewirken? Inklusion, Umsetzung pädagogisch innovativer Konzepte, Digitalisierung…
In welchem Zeitraum wird das Projekt umgesetzt? Hier ist auch wichtig zu beachten, dass Stiftungen fast ausschließlich Projekte in der Zukunft finanzieren und nicht in laufende Vorhaben einsteigen. Auch eine kontinuierliche Förderung findet fast nie statt.
Wo ist das geförderte Vorhaben örtlich anzusiedeln? Also ist es ein bundesweites Projekt oder findet es regional begrenzt statt? Auch hier haben die unterschiedlichen Stiftungen individuelle Vorgaben.
Wie werden die Gelder eingesetzt? Geht es um strukturelle Förderungen, sollen Personalkosten finanziert werden, geht es um die materielle Ausstattung des Vorhabens? All das sind wichtige Kriterien bei der Entscheidung, ob eine Stiftung investiert oder nicht.
Und schließlich stellt sich die Frage nach der Summe. Hier wird von den Stiftungen in der Regel erwartet, dass ihr einen sehr genauen Plan habt. Es geht also um jeden Cent, den ihr begründen können solltet. Auf keinen Fall reicht hier eine Pi-mal-Daumen-Rechnung.
Bei den Geldern kann durchaus auch relevant sein, ob ihr einen Eigenanteil abdecken könnt, oder durch den Schulträger finanzieren lasst.
Wenn ihr diese Eckdaten zusammen habt, kann es tatsächlich losgehen.
Die ersten Anlaufstellen
Wie jede gute deutsche Organisation haben auch die Stiftungen in unserem Land einen Verband – den Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.
Auf der Website www.stiftungen.org gibt es eine Vielzahl von Informationen rund um das Stiftungswesen und sogar eine Datenbank für die Recherche nach bestimmten Inhalten. Die Basic-Variante der Stiftungssuche gibt allerdings nur oberflächliche Infos preis. Die Stiftungssuche Plus ist kostenpflichtig und kommt auf 39,99 € für Nicht-Mitglieder des Verbandes.
Außerdem gibt es Anregungen und weitreichende Informationen unter:
Persönlich ist immer gut
Unser dritter Tipp ist: Macht nicht nur eine ausführliche Internetrecherche. Der persönliche Kontakt ist wie so oft durch nichts zu ersetzen. Informiert euch beispielsweise direkt vor Ort, wenn ihr die Möglichkeit habt, oder ruft bei den Stiftungen an, um euch mit gezielten Fragen rund um den Stiftungszweck ein besseres Bild von euren Möglichkeiten zu verschaffen. Außerdem sind die genauen Förderungsbedingungen oft gar nicht online zu finden. Stellt also gern schon mal euer Projekt vor und achtet auf das Feedback.
Bleibt flexibel
Schaut euch die jeweiligen Förderkriterien der einzelnen Stiftungen genau an. Wenn ihr es bei unterschiedlichen Stiftungen versucht, passt eure Anträge an die jeweiligen Ausschreibungen an und schickt nicht immer denselben Antrag an alle Institutionen. Serienbriefe sind ein absolutes No-Go bei der Suche nach Fördernden. Einerseits sind es oft die kleinen Details, die eine Förderung möglich oder eben unmöglich machen. Und andererseits möchte niemand, der viel Geld in ein Projekt investiert, das Gefühl haben, beliebig ausgewählt worden zu sein.
Ist alles dabei?
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt sind. Achtet unbedingt auf Vollständigkeit eurer Unterlagen. Immer wieder erhalten Stiftungen Anträge, bei denen wichtige Dokumente fehlen. Wenn die Verantwortlichen erst noch Unterlagen nachfordern müssen, habt ihr euch nicht als einen verlässlichen Partner in Erinnerung gebracht. Aber gerade das ist ein wichtiges Kriterium für die Stiftungen.
Alles hat seine Zeit
Ebenso gilt es, Fristen genau zu beachten. Nicht jede Ausschreibung hat auch eine Abgabefrist, aber sollte es eine geben, ist es auf jeden Fall sinnvoll, nicht auf den letzten Drücker abzuliefern. Wenn nämlich dann doch noch etwas fehlt, habt ihr wenigstens Zeit, die Dokumente nachzuliefern.
Eine kleine Auswahl
Wer sind nun also die Stiftungen, die euer Bildungsprojekt fördern? Das kann bei zirka 7.500 Institutionen, die Bildung auf unterschiedlichste Art fördern niemand voraussagen, zumal wir eure individuellen Projekte nicht kennen. Aber wir wollen euch trotzdem ein paar Anhaltspunkte für eure Suche geben.
Die großen 5
Fangen wir mit den dicken Brocken an. Es gibt fünf große Stiftungen, die ihr kennen solltet, weil sie die finanzkräftigsten sind und entsprechend die meisten Projekte fördern können.
Robert Bosch Stiftung
Sie ist eine der größten privaten Stiftungen in Europa und unterstützt Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit sowie globale Themen wie Migration und Integration. Im Bereich Bildung legt sie ihren Schwerpunkt auf die Förderung von Bildungsgerechtigkeit und innovativer Bildungsarbeit.
Stiftung Mercator
Die Mercator Stiftung konzentriert sich stark auf die Bereiche Bildung, Integration und Klimawandel. Sie setzt sich für chancengerechte Bildungssysteme ein und fördert Projekte, die soziale Ungleichheiten in der Bildung abbauen wollen. Zudem liegt ein Fokus auf der Weiterbildung von Lehrer*innen und der Förderung von Schüler*innen aus benachteiligten Gruppen.
Deutsche Telekom Stiftung
Diese Stiftung widmet sich vor allem der Förderung von Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Sie engagiert sich in der Ausbildung von Lehrkräften und der Förderung von Kindern und Jugendlichen in diesen Fächern.
Bertelsmann Stiftung
Die Bertelsmann Stiftung investiert stark in Bildungsprojekte, um Chancengleichheit zu fördern und Bildungsstrukturen zu verbessern. Sie unterstützt unter anderem Vorhaben zur frühkindlichen Bildung, zur beruflichen Ausbildung und zur Hochschulbildung.
Körber-Stiftung
Diese Stiftung engagiert sich in mehreren gesellschaftlichen Bereichen, darunter Bildung, Wissenschaft und internationale Verständigung. Im Bildungsbereich fördert sie unter anderem innovative Lehrmethoden und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Und außerdem …
Es ist jedoch nicht immer nur die Menge des Geldes, die zählt. Deshalb haben wir euch noch ein paar nicht so bekannte, kleinere Institutionen herausgesucht, bei denen ihr unter Umständen die Förderung eurer Projekte beantragen könnt. Wie bereits erwähnt, ist es nicht möglich, im Voraus zu sagen, ob nun genau euer Anliegen bei der einen oder anderen Stiftung richtig platziert ist – wir können an dieser Stelle nur Anregungen geben.
Die Montag Stiftung ist eine gemeinnützige Institution mit Sitz in Bonn, die sich für gesellschaftliche Innovationen in den Bereichen Bildung, Stadtentwicklung und soziale Teilhabe einsetzt. Sie fördert vor allem Projekte, die Chancengleichheit und nachhaltige Entwicklung unterstützen, insbesondere in benachteiligten Stadtteilen und Bildungsinstitutionen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Entwicklung innovativer Lern- und Arbeitsumgebungen, um Bildungseinrichtungen zukunftsweisend zu gestalten.
Die IKEA Stiftung fördert Projekte in den Bereichen Bildung, Soziales und Umwelt. Ihr Schwerpunkt liegt darauf, Chancengerechtigkeit und Teilhabe zu ermöglichen. Sie unterstützt Initiativen, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen helfen, ihr Potenzial zu entfalten, und fördert Maßnahmen, die nachhaltige Lebensweisen und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen fördern. Und nein – ihr müsst das Geld nicht bei IKEA ausgeben, wenn ihr damit neue Schulmöbel finanzieren wollt.
Stiftung Deutsches Hilfswerk (Aktion Mensch): Diese Stiftung fördert gelegentlich Projekte, die auch Inklusion und barrierefreie Ausstattung von Schulen betreffen, was unter Umständen auch die Anschaffung von speziellen Möbeln umfasst, wenn sie Teil eines Inklusionsprojektes sind.
Bürgerstiftungen
In nahezu allen Städten und Regionen Deutschlands gibt es Bürgerstiftungen. Diese unabhängigen, gemeinnützigen Stiftungen fördern dauerhaft das Gemeinwesen vor Ort. Sie bauen Kapital auf, indem Menschen auch kleine Beträge stiften können, und organisieren eigene Sozial- und Kulturprojekte. Mit einem Mindestbeitrag erhält man Mitspracherecht, ähnlich wie bei einer Vereinsversammlung. Mehr Infos gibt es unter: www.aktive-buergerschaft.de.
Claussen-Simon-Stiftung
Die Stiftung aus Hamburg fördert Projekte in Wissenschaft, Bildung und Kultur. Besonders interessant für Schulen sind Angebote zur Digitalisierung, Auslandsaufenthalte in Europa und das Stipendienprogramm „B-You!“ für Stadtteilschüler*innen. Die Förderung ist auf Hamburg beschränkt.
Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen
Die 1978 gegründete Stiftung fördert innovative Unterrichtsideen mit dem „Cornelsen Zukunftspreis“ und bietet Lehrkräften Fortbildungen in der SommerUni an, wo sie an Workshops und Vorträgen teilnehmen können. Alle Kosten werden übernommen.
Ferry-Porsche-Stiftung
Die Stiftung unterstützt Projekte mit Fokus auf Soziales, Umwelt, Bildung und Wissenschaft, vor allem für Kinder und Jugendliche. Die Ferry Porsche Challenge zeichnet jährlich Digitalprojekte an Schulen aus. Förderung ist auf Baden-Württemberg und Sachsen beschränkt.
Vector Stiftung
Die Stiftung setzt ihren Schwerpunkt auf die Förderung von MINT-Projekten in Baden-Württemberg, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung, Soziales und Forschung können sich jederzeit um Unterstützung bewerben.
Hopp Foundation
Die Stiftung legt ihren Schwerpunkt auf die Vorbereitung von Schüler*innen auf die digitalisierte Arbeitswelt und unterstützt Projekte in Informatik. Sie agiert primär in der Region Rhein-Neckar und fördert auch die technische Ausstattung von Schulen.
Johann Bünting-Stiftung
Bekannt durch Bünting-Tee, fördert die Stiftung Projekte in Bildung, Kunst und Kultur sowie Heimatkunde in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Teilen Thüringens und Hessens. Jährlich werden zwei Förderpreise à 5.000 Euro vergeben.
Stiftung Bildung
Die Stiftung setzt sich bundesweit für soziale Gerechtigkeit ein. Sie fördert Projekte, die chancengleiche Bildung unterstützen. Ohne vorgegebenes Antragsraster können sich alle bewerben, die innovative Projekte umsetzen möchten.
MAHLE Stiftung
Die Stiftung, 1964 gegründet, unterstützt Projekte in Bildung, Gesundheit und Kultur. Besonders willkommen sind Anfragen von Waldorfschulen und anderen ganzheitlichen Bildungsprojekten. Die Förderung ist nicht auf Deutschland beschränkt.
FLS plant die nächsten Schritte
Wenn ihr eine passende Stiftung gefunden habt, wendet euch gern an uns. Wir unterstützen euch nicht nur bei der Umsetzung eurer Ideen, sondern entwickeln gemeinsam mit euch ein stimmiges Gesamtkonzept. Von der ersten Beratung über detaillierte 3-D-Planungen bis hin zum konkreten Angebot erhaltet ihr alles aus einer Hand. So habt ihr alle notwendigen Unterlagen für euren Förderantrag schnell und übersichtlich beisammen – und könnt euch voll und ganz auf die Realisierung eures Projekts konzentrieren.